Mordhof - Ein Rückblick

Als ich mich das erste Mal im Rahmen meiner Maturarbeit hinter den Computer gesetzt habe und die ersten paar Zeilen von "Mordhof" getippt habe, hatte ich eine vage Vorstellung von dem, auf das ich mich einliess. Das Ausmass, das diese Arbeit angenommen hat, hat den Rahmen gesprengt. Geplant waren nämlich etwa 40 A4 Seiten, doch daraus wurden 80. Die Geschichte und die Figuren haben einfach ihr Eigenleben entwickelt, jeder von ihnen mit eigenen Gedanken, Gefühlen, Sinneseindrücken und Erfahrungen. Wenn ich die Handlung hätte weiterführen wollen, fand sich immer ein kleines Nebenereignis, das einen besseren Einblick in die Figuren gibt. Von der Leiterin dieser Reise durch den Mordfall Hinterkaifeck wurde ich immer mehr zur Begleiterin. Ich habe die Geschichte durch die Figuren erlebt und jedem einzelnen von ihnen eine Stimme gegeben, um ein möglichst vollständiges Bild der Umstände zu geben, denn der Mordfall von Hinterkaifeck ist weitaus mehr als nur ein Irrer, der in der Nacht den sechs Bewohnern des Hofes samt den Kindern und der Magd den Schädel eingeschlagen hat.

 

Die Schreibarbeit war nicht immer einfach. Hin und wieder hatte ich mit einer Schreibblockade, widersprüchlichen Informationen und dem ewigen Zeitdruck zu kämpfen. Aber insgesamt war es eine wunderbare Erfahrung, und ich schaue ein wenig nostalgisch darauf zurück. Eine Fortsetzung von Mordhof ist unwahrscheinlich, da die Geschichte auf Fakten und Personen stützt, die es wirklich gegeben hat, aber ein neuer Krimi ist nicht auszuschliessen. Oder ein paar Kurzgeschichten. Wer weiss.

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Kommentare: 2
  • #1

    Julia (Montag, 23 Oktober 2017 22:40)

    Zuerst einmal Gratulation zu deiner ersten Veröffentlichung!!
    Es gibt ja bis heute Leute, die versuchen, den Mordfall aufzuklären. Glaubst du, es wird eines Tages ans Licht kommen, wer der Mörder war? Ist das forensisch überhaupt möglich nach so langer Zeit?

  • #2

    Linda E. Wilhelm (Dienstag, 24 Oktober 2017 18:16)

    Hallo Julia!
    Vielen Dank! Ich weiss nicht, ob jemals ans Licht kommen wird, wer es tatsächlich war. Natürlich kann man Theorien aufstellen, aber da praktisch alle Personen, die mit dem Fall zu tun hatten, inzwischen gestorben sind und manche Protokolle sowie Beweismittel verschwunden oder z. T. im zweiten Weltkrieg verbrannt sind, werden das bloss Theorien bleiben. Es gibt eine Projektarbeit der Polizeischule, die sich mit deiner Frage auseinandergesetzt hat. Ich denke, ihr Bericht könnte dich interessieren: http://www.hinterkaifeck.net/index.php?menuid=33&reporeid=56